Private Label: nicht mehr Massenware, sondern Produkte mit hohem Mehrwert

Erneuerungen einführen, entdecken und miteinbeziehen: Das sind die Schlagworte, die Private-Label-Marken sich zu Eigen machen müssen, um weiter zu wachsen.  Auf der einen Seite hat der Prozentsatz der Neueinführungen von Private Labeln auf dem globalen Lebensmittel- und Getränkemarkt in den reifen Märkten in Europa (31%) und Nordamerika (33%) ein bedeutendes Niveau erreicht, auf der anderen Seite hat sich das Innovationstempo verlangsamt und stabilisiert.

Laut einer Untersuchung des Marktforschungsunternehmens Mintel liegen die Möglichkeiten für Private Labels heute jenseits von Massengütern in den anspruchsvollsten und hochwertigsten Produkten. Im Laufe der Jahre haben sich Einzelhandelsmarken über die einfache Niedrigpreis-Positionierung hinaus entwickelt, und Verbraucher sind nun in der Lage, das Markenwertangebot als Ganzes zu bewerten. Dies bedeutet, dass Qualität und Herkunft der Rohstoffe, regionale Aufwertung, Umweltschutz, Aufmerksamkeit für eine ausgewogene Ernährung und eine gesunde Lebensweise zu Schlüsselelementen werden, anhand derer die Verbraucher das PL-Angebot bewerten. PL sind heute ein wichtiger Bestandteil in der Handelslandschaft geworden: In Deutschland zum Beispiel entscheiden sich 72% für den Einkauf bei einer bestimmten Kette, da diese Produkte ihrer bevorzugten Private Labels führen,  und 70% der US-Verbraucher sind der Meinung, dass die Qualität der Eigenmarke die Gesamtqualität des Einzelhändlers widerspiegelt.

Welches sind also die erfolgsversprechende Wege, um weiter zu wachsen? Innovationen einführen, seine eigene Geschichte erzählen und, laut Mintel, neue Nischenkategorien mit höheren Wachstumsraten oder mit größerem Potenzial (wie zum Beispiel Meal Kits) entdecken.

Wie auch immer die Zukunft von PL aussehen mag, der Markt wird weiterhin für Überraschungen gut sein, wie zum Beispiel ein Startup-Unternehmen aus San Francisco, das im Jahr 2017 ein Online-Geschäft namens Brandless ins Leben gerufen hat, das alle zum Verkauf angebotenen Produkte ohne Markennamen und zu einem Festpreis von 3,00 Dollar verkauft.